Potsdam – Internetbetrug – Hinweise der Polizei

Foto: Symbolbild

Am Donnerstagabend rief der Schwiegersohn eines betrogenen Ehepaars aus Potsdam die Polizei an, nachdem seine Schwiegereltern am Vortrag auf eine perfide Betrugsmasche hereingefallen waren.

Am Mittwoch erhielt das Potsdamer Ehepaar einen Anruf von einem angeblichen Microsoftmitarbeiter. Er teilte im Telefonat mit, dass zur Behebung von Virenproblemen auf dem Rechner des Ehepaars eine Videokonferenz notwendig sei, wozu ein Einladungslink per E-Mail an die Potsdamer versendet wurde. Zu Beginn der Videokonferenz waren zwei Personen zu sehen, welche nun das Ehepaar zur Einrichtung einer Fernwartung auf dem PC anleiteten und wenig später mit der fiktiven Löschung von angeblichen Viren auf dem Rechner begannen.

Am Ende dieses mehrstündigen Telefonates sollten die Potsdamer nun zur angeblichen Vervollständigung der Daten und zur angeblichen Finanzierung der „Services“ Kontodaten übermitteln und hielten unter anderem Girokarten und Online-TANs in die Kamera. Am Folgetag wurde das Potsdamer Ehepaar erneut kontaktiert und sollten nun auch Codes von inzwischen erworbenen Gutscheinkarten übermitteln. Der Schwiegersohn bemerkte nun die Betrugsmasche und beendete die Konferenz, bevor die Codes übermittelt werden konnten.

Der entstandene Schaden kann derzeit noch nicht beziffert werden.

Die Polizei ermittelt nun wegen Betruges und warnt in diesem Zusammenhang mit Hinweisen der Kriminalpolizeilichen Prävention vor ähnlichen Betrugsversuchen, da die Masche hier immer die gleiche ist: Die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.

Das Problem: Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten, beispielsweise Passwörter für das Online-Banking ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr. Manchmal fordern Sie für das Erneuern einer angeblich abgelaufenen Lizenz ebenfalls Geld oder sie überreden ihre Opfer dazu, einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag einzugehen.

Weigern sich die Betroffenen zu zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen u.a. nach den Kreditkartendaten, oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Geschädigten. Unter dem Vorwand die Transaktion sei fehlgeschlagen, verlangen sie u.a. Zugriff auf weitere Zahlungsarten und fordern eine nochmalige Zahlung. Zum Teil werden die Opfer dazu aufgefordert, im Supermarkt oder an der Tankstelle Gutscheincodes (z.B. iTunes, Google, Paysafe) für das Bezahlen im Internet zu erwerben.

So schützen Sie sich

Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.

Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.

Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.

Wenn Sie Opfer wurden

Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.

Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.

Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.

Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.

Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

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