Am Montag erhielt ein Senior in Nauen einen betrügerischen Anruf. Ein angeblicher Rechtsanwalt meldete sich bei dem Mann und teilte diesem mit, dass sein Sohn einen tödlichen Autounfall verursacht hätte. Nun würde eine Kaution von mehreren tausend Euro benötigt. Der angerufene Senior schenkte dem Glauben und übergab im Laufe des Nachmittags den geforderten Geldbetrag an eine männliche, ältere Person. Erst danach bemerkte der Mann, dass es sich hierbei um einen Betrug handelte und er rief die Polizei. Diese hat nun eine Strafanzeige wegen Betrugs aufgenommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Diese dauern weiter an.
Der Sachverhalt beschreibt eine bei der Polizei hinreichend bekannte Form des Telefonbetruges.
Bei diesen so genannten „Schockanrufen“ nutzen die Täter die Schreckmomente aus, indem sie ihre Opfer anrufen und sich als Angehörige (Sohn, Tochter, Enkelkind) in einer dramatischen Situation ausgeben. Meist geben Sie weinend an, dass es einen Verkehrsunfall gegeben habe, bei denen ein Mensch ums Leben gekommen sei und sie nun bei der Polizei seien. Sie würden eine Untersuchungshaft oder ein Strafverfahren nur vermeiden können, wenn das Opfer Ihnen eine meist hohe Summe (i. d. R. mehrere zehntausend Euro) als Kaution hinterlegen würde.
Für gewöhnlich wird das Telefon dann an einen angeblichen Polizisten weitergegeben, um durch eine akustische Drohkulisse den Druck weiter zu erhöhen. Die Kombination aus Schock, Drohungen und Mitleid gegenüber dem vermeintlichen Angehörigen soll die oftmals älteren Opfer dazu bringen, den Wahrheitsgehalt nicht zu hinterfragen und Geld herauszugeben. Die Täter sprechen oft akzentfrei und agieren rhetorisch begabt.
Anbei finden sich Hinweise, die Bürger bei allen Formen des Telefonbetruges beachten sollten. Diese so genannten „Schockanrufe‘“ reihen sich neben Enkeltrickbetrügereien und Anrufen falscher Polizisten ein, die alle das Ziel haben, an Wertgegenstände und oder Bargeld der meist älteren Bürger zu gelangen und können in ihrer Form auch stark variieren.