Zwei Betrugsversuche wurden der Polizei im Landkreis Teltow-Fläming am Mittwoch gemeldet. So erhielt am Nachmittag eine Frau einen Anruf von einer unbekannten weiblichen Person, die sich als ihre Tochter ausgab. Die Unbekannte teilte mit weinerlicher Stimme mit, dass sie einen Unfall verursacht hätte und nun Geld benötige. Einen ähnlichen Anruf erhielt am Mittwochnachmittag auch ein Mann. Beide Angerufenen durchschauten den Betrugsversuch jedoch, reagierten richtig – und legten auf. Anschließend verständigten sie die richtige Polizei. Diese hat nun Strafanzeigen wegen des versuchten Betrugs aufgenommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Diese dauern weiter an.
Der beschriebene Sachverhalt beschreibt eine bei der Polizei hinreichend bekannte Form des Telefonbetruges.
Bei diesen so genannten „Schockanrufen“ nutzen die Täter die Schreckmomente aus, indem sie ihre Opfer anrufen und sich als Angehörige (Sohn, Tochter, Enkelkind) in einer dramatischen Situation ausgeben. Meist geben Sie weinend an, dass es einen Verkehrsunfall gegeben habe, bei denen ein Mensch ums Leben gekommen sei und sie nun bei der Polizei seien. Sie würden eine Untersuchungshaft oder ein Strafverfahren nur vermeiden können, wenn das Opfer Ihnen eine meist hohe Summe (i. d. R. mehrere zehntausend Euro) als Kaution hinterlegen würde.
Für gewöhnlich wird das Telefon dann an einen angeblichen Polizisten weitergegeben, um durch eine akustische Drohkulisse den Druck weiter zu erhöhen. Die Kombination aus Schock, Drohungen und Mitleid gegenüber dem vermeintlichen Angehörigen soll die oftmals älteren Opfer dazu bringen, den Wahrheitsgehalt nicht zu hinterfragen und Geld herauszugeben. Die Täter sprechen oft akzentfrei und agieren rhetorisch begabt.